Vor drei Jahren sind wir aus Berlin weggezogen, seit zwei Jahren war ich nicht mehr dort. Es wurde also mal wieder Zeit, die alte Heimat zu besuchen. Wir haben zuletzt im Süden Berlins im beschaulichen Lichtenrade gewohnt, allerdings war mein Büro in den letzten zehn Jahren meiner Berufstätigkeit in der Rosenthaler Straße, so dass ich mich in Mitte rund um den Hackeschen Markt gleich wieder zu Hause fühlte. Das Auto kam erstmal in eine Parkgarage, da sind Autos in Mitte am besten aufgehoben.
Abends ging es zum ersten Spot: auf der Treppe des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses hat man einen wunderbaren Blick auf den Reichstag und das Paul-Löbe-Haus. Und dieser Blick wurde von einem wunderbaren Sonnenuntergang begleitet. Danach wind wir noch zum Hauptbahnhof geeilt, der aus toller Perspektive über den nördlichen Humboldthafen zur blauen Stunde einen überraschend entspannten Eindruck macht.
Am anderen Morgen ging es natürlich früh raus, so dass wir zum ersten Licht am Bode-Museum standen. Das Wasser war herrlich ruhig, nur die als "Trampolin" bekannte Ebertbrücke zitterte unter jedem Jogger oder Auto, so dass wir einige Versuche für unsere Belichtungszeit von mehreren Sekunden brauchten.
Nicht weit entfernt liegt das 2022 eröffnete Humboldtforum, das wir ebenfalls im ruhigen, weichen Morgenlicht fotografieren konnten. Schnell noch runter in die als besonders dekorativ bekannte U-Bahn-Station Museumsinsel und dann ging es zurück zum Frühstück.
Tagsüber waren wir mit S- und U-Bahn unterwegs. Kein Vergnügen in Berlin, weil alle Bahnen immer voll sind, aber man kommt doch problemlos und schnell von A nach B. Auf dem Programm standen zunächst das Sony-Center, die Gemäldegalerie mit einer sehr schönen Decke im Eingangsbereich, das Tempodrom und das Gebäude der DZ Privatbank am Pariser Platz mit einer imposanten Halle von Frank Gehry.
Zum Abendlicht waren wir in einem Hochhaus auf der Fischerinsel. Hier hat man einen wunderbaren Blick über Humboldtforum, Dom, Nikolaiviertel, Rotes Rathaus und den
Fernsehturm. Wieder begleitete uns sanftes, rosa Abendlicht.
Im Eiltempo ging es mit der U-Bahn zurück zum Alex, wo wir noch für die letzten Minuten auf der Aussichtsplattform des Park Inn mit dem Blick auf den Alex und den
Fernsehturm waren. Leider schließt die Plattform im Oktober schon um 18.00 h, so dass wir nur Zeit für einige Schnellschüsse hatten.
Nachdem wir trotz S- und U-Bahn 12 km zu Fuß mit Fotorucksack und Stativ gelaufen waren, ging es am Ende dieses erfolgreichen Tages zum sehr guten Italiener "Pulcinella" in der Großen Hamburger Straße.
Selbstverständlich ging es wieder früh los. Der James-Simon-Park war unser Ziel. Von dort hat man verschiedene Perspektiven auf den Berliner Dom mit der Spree im Vordergrund. Die Herbstfarben der Bäume sind Ende Oktober unübertroffen prächtig und bildeten einen schönen Vordergrund.
Nach dem Frühstück befreiten wir das Auto aus der Parkgarage, da heute einige Spots auf dem Plan standen, die auch Parkplätze in der Nähe bieten. Zuerst fuhren wir
zum Spreebogen in Moabit, wo man von der Moabiter Brücke einen schönen Blick auf das alte Innenministerium mit dem vorgelagerten Restaurantschiff hat. Dann ging es zur Siegessäule, die wir mit
Spuren vorbeifahrender Busse im Vordergrund ablichten wollten. Nach einigen Versuchen hatten wir den richtigen Moment des Auslösens im Griff. Aber die Sonne auf der Goldelse war so hart, dass
Überstrahlungen nicht zu vermeiden waren. Also ging es weiter zur Technischen Universität, die in einem der alten Gebäudeteile eine besondere, lichtdurchflutete Decke zu bieten hat. Danach stand
noch eine Innenansicht auf dem Plan, und zwar die Fasanenstraße 62 mit wellenförmigen Balkonen im Lichthof.
Für den Sonnenuntergang hatten wir das Technikmuseum mit seinem außen hängenden Rosinenbomber im Visier. Als wir auf der passenden Brücke standen, merkten wir allerdings, dass am Landwehrkanal so hohe Bäume gewachsen waren, dass dieser Spot nicht mehr so clean aussah, wie wir es uns vorgestellt hatten.
Also kurzentschlossen wieder eingepackt, ins Auto und ab zum Hauptbahnhof. Der Himmel versprach nach Sonnenuntergang wieder schön zu werden und das wollten wir
nicht verpassen. Noch schnell zur Kronprinzenbrücke und ein Foto Richtung Cube und Hauptbahnhof und dann schlossen wir diesen erfolgreichen Tag wieder im "Pulcinella" ab.
In der vergangenen Nacht endete die Sommerzeit, so dass wir bereits um kurz nach sieben Uhr morgens am Spot standen, und zwar am Band des Bundes, zu dem neben dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus und dem Paul-Löbe-Haus auch das Kanzleramt gehört.
Ein letzter traumhafter Sonnenaufgang, dann ging es für mich nach dem Frühstück zurück Richtung Nordfriesland. Auf dem Rückweg machte ich noch einen Abstecher zum Schloss Rheinsberg, das vor dem ruhigen Wasser des Grienericksees malerisch da lag.
Vier Tage Berlin, ruhiges Herbstwetter mit herrlichen Lichtstimmungen, die alte Heimat zeigte sich von ihrer besten Seite. Es war wunderbar bei dir, Mona, danke für deine Gastfreundschaft und ich komme gerne mal wieder!
Die Fotos aus Berlin findet ihr unter Cityscapes und das Schloss Rheinsberg in der Galerie Deutschland.
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