Es gab einen besonderen Anlass für mich, den Süden Deutschlands, genauer gesagt das Saarland zu besuchen, dazu später mehr. Ich nahm Samstagmittag ab Hamburg einen Flieger nach Frankfurt, wo der gebuchte Leihwagen auf mich wartete. Dann ging es direkt ins Saarland. Am schönen Losheimer See bezog ich mein Hotel und nutzte die Zeit bis zum Abend für einen Rundgang um den idyllischen See. Als sich das Licht in Richtung "Fotozeit" bewegte, fuhr ich zunächst zum Aussichtspunkt Cloef. Hier gibt es eine fantastische Sicht über die Saar, allerdings für den Sonnenaufgang, insofern betrieb ich hier nur "location scouting", um am anderen Morgen keine Zeit zu verlieren.
Danach hatte ich mir einen Spot bei Serrig herausgesucht, das liegt zwar schon in Rheinland-Pfalz, aber man hat hier einen wunderbaren Ausblick über eine weitere Saarschleife zum Sonnenuntergang. Das Licht hätte kaum schöner sein können, die Saar lag absolut ruhig zu meinen Füßen und ich war hin und weg von dieser tollen Landschaft.
Am anderen Morgen meldete sich bereits um 4.40 h der Wecker. Ich hatte eine halbe Stunde zu fahren und wollte vor Sonnenaufgang vor Ort sein. Auf der Hinfahrt zeigten sich schon hier und da Nebelfetzen in den Wäldern und auf der Saar. Sollte die Saarschleife also wirklich vernebelt sein? Das wäre mein Traum! Am Parkplatz Baumwipfelpfad an der Großen Saarschleife bei Mettlach angekommen, ging es noch einen Kilometer durch den Wald und dann lag mir die Saar zu Füßen: allerfeinst vernebelt und mit wunderschönem Licht am Horizont. Besser hätte ich es nicht antreffen können, es war traumhaft.
Zurück im Seehotel Losheim gab es ein richtig gutes Frühstück, das hatte ich mir auch verdient nach dem Morgen, der quasi mitten in der Nacht begann.
Am Nachmittag stand der Programmpunkt an, der Anlass für die ganze Reise war. Der DVF
(Deutscher Verband für Fotografie) eröffnete die Vernissage zum Themenwettbewerb "Stille" im Kunstzentrum Bosener Mühle. Die
Jury hatte mein Bild von der Badestelle Stein aus 3.026 Bildern auf den ersten Platz gewählt. Und die Goldmedaille des DVF wollte ich doch gerne persönlich in Empfang nehmen.
Es war ein wirklich schöner Nachmittag. Rund 100 Bilder hingen perfekt gerahmt in der Bosener Mühle, es gab eine feierliche Verleihung der Medaillen und Urkunden vom Präsidenten des DFV, nette Kontakte und Gespräche mit Fotografen, die ich bislang nur virtuell kannte, und last but not least einen guten Weißwein (ein Muss im Saarland) und superleckere Häppchen. Dermaßen gestärkt ging es für mich nach Ende der Veranstaltung Richtung Heidelberg, wo ich eine weitere Nacht verbringen wollte.
Heidelberg stand schon lange auf meiner to-do-Liste. Ich hatte ein Hotel mitten in der Altstadt gebucht, parkte vor dem Hotel und brauchte nur wenige Minuten, um zu fragen, wo die Tiefgarage ist, da hatte ich schon ein Knöllchen am Auto. Na toll, was für ein netter Empfang. Das konnte ja nur besser werden.
Und das wurde es. Für den Abend war ich mit Anne Berger verabredet, einer Fotografin, deren Bilder ich aus der Fotocommunity kenne und schätze. Wir fuhren auf die Scheffelterrasse zum Schloss hoch, um dort den Sonnenuntergang festzuhalten. Es war ein ausgesprochen vergnüglicher Abend mit viel Fachsimpelei und als Krönung bekamen wir einen wunderbar bunten Sonnenuntergang. Natürlich warteten wir bis zur blauen Stunde, um auch ein Foto vom beleuchteten Schloss mitzunehmen. Das Warten hatte sich gelohnt, traumhaft schön thronte das illuminierte Schloss Heidelberg über der Stadt und dem Neckar mit seiner alten Brücke. Was für ein gelungener Abend!
Morgens bin ich auf die andere Seite der Alten Brücke gegangen und habe noch eine weiter Perspektive auf das Schloss fotografiert. Nach dem Frühstück bin ich dann in aller Ruhe durch die gemütliche Altstadt von Heidelberg geschlendert mit ihren idyllischen Gässchen und der schönen Fußgängerzone.
Dann hieß es für mich Richtung Frankfurt zu fahren, wo mein Rückflug nach Hamburg allerdings erst für 19.00 h gebucht war. Also vertrieb ich mir die Zeit in Frankfurt mit zwei Fotospots, die ich mir schon länger vorgenommen hatte: den Tower 185 und den Grand Tower im Europaviertel, imposante Architektur im Wolkenkratzer-Eldorado Frankfurt.
Nach dem beschaulichen Heidelberg war Frankfurt ein Kontrastprogramm. Die Stadt selbst empfand ich genauso anstrengend wie ich es von meinen zahlreichen Dienstreisen dorthin in Erinnerung hatte, so dass ich schlussendlich froh war, an der Alten Oper, wo ich geparkt hatte, einen Kaffee zu trinken und Richtung Flughafen zu fahren. Mein Flug ging annähernd pünktlich, mein Auto wartete am Flughafen Hamburg auf mich und gegen 22.00 h war ich nach einem Wochenende mit tollen Begegnungen und unvergesslichen Eindrücken aus dem Saarland, aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen wieder zurück im schönen Tating.
Mehr Fotos von diesem Wochenende findet ihr unter Deutschland und Cityscapes.
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