Was für ein Reisejahr...

Das Jahr 2023 hielt unvergessliche Reisen für mich bereit. Zuerst ging es im Februar auf die Lofoten. Diese unglaubliche Inselwelt Norwegens nördlich des Polarkreises wartet nicht nur mit einer einzigartigen Landschaft, sondern auch mit dem besonderen arktischen Licht auf. Die Anreise ist aufwendig: vier Flüge über drei Tage, von Hamburg nach München, von München nach Oslo, von Oslo nach Bodø und von Bodø schließlich mit einer Propellermaschine nach Leknes, wo wir unseren Leihwagen in Empfang genommen haben. Wir hatten wunderschöne Ferienhäuser, das erste in Sørvågen, um die Ziele im Süden der Inselgruppe anzufahren, das zweite in Offersøya bei Leknes, um den Norden zu erkunden. Die Inselgruppe ist nicht groß, aber da die Fahrzeiten auf den teilweise verschneiten und vereisten Straßen doch erheblich sind, war es eine gute Entscheidung, während des Aufenthalts einmal umzuziehen.

Das Wetter war nicht immer auf unserer Seite, anfangs ein bisschen zu wenig Schnee und zu viele graue Wolken, doch es wurde immer kälter und schöner, so dass wir großartige Sonnenauf- und -untergänge erlebt haben und das arktische Licht voll ausnutzen konnten. Zwei Nächte haben wir bei klarem Himmel die ganz große Show der Lady Aurora am Haukland Beach bewundert. Alles in allem: Faszination pur!

Im Mai hieß es 1.200 km fahren - bis in die italienischen Dolomiten. Nirgends sind die Alpen spektakulärer. Ausgehend von unserer wunderschönen Ferienwohnung auf dem Toninghof in Toblach sind wir ikonische Spots wie den Pragser Wildsee angefahren und haben weniger bekannte, aber nicht minder beeindruckende Gipfel wie den Strudelkopf erwandert, um im letzten Licht zum Parkplatz zurückzukehren.

Wir hatten sonnige Tage und schönes Licht, aber auf den Höhen lag Ende Mai noch recht viel Schnee, der manchen Weg beschwerlich bis unmöglich machte. Der Pass zu den Drei Zinnen war sogar schneebedingt noch gesperrt.

Wir haben die Südtiroler Küche genossen, die schöne alte Stadt Bruneck besucht, einen Abstecher nach Österreich ins Villgratental gemacht und für mich gab es als Highlight einen Hubschrauberrundflug über die Gipfel, den mir mein Mann geschenkt hatte. Claudias Hündin Lou war immer begeistert dabei und hat natürlich auch für uns gemodelt.

Im August gab es einen kurzen, aber lohnenswerten Trip in die Niederlande. In Amsterdam konnten wir gleich zwei Fotoziele realisieren: die wunderschöne, aber an einem sommerlichen Samstagabend auch sehr überfüllte Innenstadt und am anderen Morgen etwas außerhalb die bekannten Mühlen Zaanse Schans.

Holland mag ich, seitdem ich tief im Westen aufgewachsen und viele, viele Wochenenden im Nachbarland verbracht habe, es ist einfach sehr gemütlich dort. Uns hat es so gut gefallen, dass für das nächste Jahr gleich der nächste Trip in die Niederlande geplant ist.

Der Höhepunkt des Reisejahrs war für mich Island! Der Flug ging von Hamburg über Frankfurt und dann nach Keflavik. Island hat zu Mitteleuropa eine vorteilhafte Zeitverschiebung von zwei Stunden, so dass der Anreisetag zwei Stunden länger ist und man am ersten Tag gleich noch die ersten Spots mitnehmen kann.

Zwölf Tage im September in dieser atemberaubenden Natur, 2.800 km Strecke, die beeindruckendste Landschaft, die man sich vorstellen kann, Wasserfälle, Berge, Vulkane, erkaltete Lava, heiße Quellen, Schluchten, Sonne, Regen Schnee, Sturm, Nordlichter, wunderschöne Islandpferde, mutige Schafe, einige supertolle Unterkünfte, eine völlig überteuerte Gruselbude, Nerven strapaziert und Glück gehabt, von "super lecker gegessen" bis "heute leider nur Cracker vom Supermarkt", es war wirklich alles dabei.
Wir haben die gesamte Ringstraße umrundet und einige Abstecher gemacht. Im dünn besiedelten Norden hatten wir eine Reifenpanne, 117 km bis zum nächsten Ort. Wir haben mitten in der Einöde ein Café gefunden, wo uns das Ersatzrad montiert wurde, und sonntags einen Kfz-Dienst, der unseren Reifen wieder geflickt hat. Wir haben uns mit 12 bis 15 km/h über schlimmste Gravelroads gequält, sind mit unseren Fotorucksäcken kilometerweit gelaufen, bergauf, bergab, über Steine und Geröll, haben gefroren, geschwitzt, hatten jede Menge Spaß, sind früh aufgestanden und spät ins Bett gegangen, haben zwischendurch Fotos gesichtet und die ersten Bilder bearbeitet. Alles in allem: wir sind oft an unsere Grenzen gegangen, hatten unglaubliche Erlebnisse und Eindrücke, Glück mit dem Wetter, viele Höhepunkte und wenige Tiefpunkte.

Meine letzte Reise in diesem Jahr führte mich im Oktober an die französische Atlantikküste. Dieser Trip war nicht selbst geplant, sondern ein Fotoworkshop von Ronny Behnert (Håggard Photography) und Michael J. Reibert. Es war entspannend, sich von den Profis von Spot zu Spot lotsen zu lassen. Mit Ronny war ich schon zum vierten Mal unterwegs, bei ihm sind die Motive immer allerbestens ausgesucht , es gibt viel fotografischen Input und der Spaß kommt auch nie zu kurz:-) Wir haben die Highlights der französischen Atlantikkküste gesehen und fotografiert, fantastische Sonnenauf- und untergänge erlebt und uns für die französische Küche begeistert.

In Frankreich war ich ewig nicht und ich habe festgestellt, unser Nachbarland ist ausgesprochen angenehm zu bereisen mit netten Menschen, einer abwechslungsreichen Landschaft und teilweise sehr ursprünglichen Architektur. Frankreich möchte ich unbedingt wieder besuchen! Nur der Mobilempfang ist im Gegensatz zu den skandinavischen Ländern nicht ganz so das Wahre;-)

Wir hatten auf jeden Fall eine rundum gelungene Woche am Golf von Biskaya.

2023 war ein Jahr mit großartigen Erlebnissen und Momenten, von denen ich keinen missen möchte. Für 2024 ist schon wieder eine Menge geplant, ich freu mich drauf:-)